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Aquamarin

Be₃Al₂[Si₆O₁₈] + (Fe²⁺ und Fe³⁺)

Synonyme: Edler Beryll, Beryll (als Hauptmineral), Edelberyll, blauer Beryll, hellblauer Beryll, Aquaberyll, Santa-Maria-Aquamarin, Maxixe-Beryll, Meerwasserstein, wasserfarbener Stein, meergrüner Stein, brasilianischer Aquamarin

Aquamarin besitzt eine harmonisierende, stabilisierende und regulierende Wirkung auf den Hormonhaushalt, den Stoffwechsel, die Atemwege und die Augen. In seiner Geschichte wurde er gerne gegen Atemwegserkrankungen und Verspannungen eingesetzt. Auf geistiger Ebene stärkt er das Selbstvertrauen, den Weitblick und die innere Beständigkeit.

Elementverteilung
20 %
Erde
60 %
Wasser
20 %
Luft
0 %
Feuer
+ +
Ladungtagladend
Allergien
Atemwege
Atemwegserkrankung
Augen
Beständigkeit
Depression
Halsschmerzen
Harmonisierung
Hormonhaushalt
Regulation
Selbstvertrauen
Stabilisierung
Verspannung
Weitblick
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Etymologie

Der Begriff Aquamarin ist eine Zusammensetzung aus den beiden lateinischen Worten „aqua“ (= „Wasser“) und „marina“ (= „zum Meer gehörig“) und bedeutet übersetzt so viel wie „Meerwasser“.[1] Die Bezeichnung bezieht sich auf die „zartblaue“ bis „blaugrüne“ beziehungsweise „seegrüne“ Farbe des Minerals. Der Mineraloge Max Bauer berichtet in seinem Werk „Edelsteinkunde“ aus dem Jahre 1896, der Begriff gehe unter anderem auf eine alte Sage zurück, in der berichtet werde, dass Aquamarin im Wasser unsichtbar werde.[2] Eine im 19. Jahrhundert entstandene Ableitung zur Namensherkunft bezieht sich auf eine andere Sage, in der Aquamarin ein Schatz der Meerjungfrauen gewesen sein soll.[2] In Europa ist der Farbenname für die blaue Beryllvarietät seit der Renaissance im 15. und 16. Jahrhundert nachweisbar in Gebrauch.[3]

Überlieferung & Mythos

Die Alten verstanden unter Aquamarin häufig das Gestein Beryll. Als solcher genoss er bereits in der Antike höchstes Ansehen. Er ist einer der zwölf Steine des Schilds des Hohenpriesters zu Israel und einer der zwölf Steine der Stadtmauer, der in der Bibel erwähnten, Stadt, Neujerusalem. Die Römer verwendeten Aquamarine zur Verzierung ihrer goldenen Kelche. Bereits in der Antike genoss der Stein aufgrund seiner Heilwirkung hohes Ansehen, machte sich auch im Mittelalter einen großen Namen und wurde seit Anbeginn der Menschheit zu Schmuck verarbeitet.

Aquamarin
Konrad von Megenberg: Aquamarin (Beryll)

«Es heisst, der Stein helfe gegen die Halskrankheit, welche Squinancia (Halssentzündung, Angina) genannt wird. Die Drüsen, die durch böse Säfte am Halse hervorgerufen werden, vetreibt er, wenn man sie mit dem Steine reibt, besonders im Anfangsstadium ihrer Entwicklung.»

- Buch der Natur | Julius Abel Verlag, 1897, S.375
Aquamarin
Konrad von Megenberg: Aquamarin (Beryll)

«Trinkt ein Kranker das Wasser, mit dem ein Beryll gewaschen ist, so wird das Aufstossen dadurch vertrieben wie auch das vom Herz kommende Asthma und die Schmerzen der Leber.»

- Buch der Natur | Julius Abel Verlag, 1897, S.375
Aquamarin
Konrad von Megenberg: Aquamarin (Beryll)

«Er vermag auch die Liebe zwischen Eheleuten wieder zu erwecken und verleiht dem, der ihn trägt, hohes Ansehen.»

- Buch der Natur | Julius Abel Verlag, 1897, S.375
Aquamarin
Konrad von Megenberg: Aquamarin (Beryll)

«Auch für Augenkrankheiten ist er von Nutzen.»

- Buch der Natur | Julius Abel Verlag, 1897, S.375
Aquamarin
Plinius der Ältere: Aquamarin (Beryll)

«Die vorzüglichsten unter ihnen sind diejenigen, welche das Grün des heiteren Meeres nachahmen.»

- Römische Prosaiker | Stuttgart, 1855, Buch 37 S.4316
Aquamarin
Max Bauer: Aquamarin (Beryll)

«Das Mineral Beryll umfaßt außer einigen anderen namentlich zwei wichtige Edelsteine, den Smaragd und den Aquamarin.»

- Edelsteinkunde | Leipzig, 1909, S.384
Aquamarin
Max Bauer: Aquamarin (Beryll)

«Ähnlich ist es mit dem Mineral Beryll, von dem eine tiefgrüne, eine bläulichgrüne oder grünlichblaue, und eine gelbe Varietät zu Edelsteinen Verwendung findet. Die erstere heißt Smaragd, die andere Aquamarin, und nur die letzte hat den Mineralnamen Beryll, der wissenschaftlich alle drei bezeichnet, beibehalten.»

- Edelsteinkunde | Leipzig, 1909, S.132

Herleitung

Chakren

Chakra
Nabelchakra

Der Aquamarin ist ein Stein der inneren Klarheit und stabilisierenden Kraft. Seine Wirkung entfaltet sich vor allem im Solarplexuschakra, dem Zentrum für Selbstvertrauen, Willenskraft und Stoffwechsel. Hier unterstützt er die Regulation des inneren Gleichgewichts, stärkt die persönliche Ausstrahlung und hilft, das eigene Energielevel in Harmonie zu bringen. Seine fördernde Wirkung auf den Stoffwechsel und die Hormonbalance verankert ihn tief in diesem Energiezentrum.

Auch das Sakralchakra wird durch den Aquamarin aktiviert. Als Sitz der Lebensenergie und emotionalen Stabilität wird es durch die harmonisierenden Eigenschaften des Steins gestärkt. Besonders bei innerer Unruhe, hormonellen Schwankungen oder Verspannungen wirkt er ausgleichend und stabilisierend.

Im Herzchakra bringt der Aquamarin Weite und Gelassenheit. Er fördert Weitblick, emotionale Beständigkeit und unterstützt dabei, mit sich selbst und anderen mit mehr Ruhe und Mitgefühl in Kontakt zu treten. Diese herzöffnende Qualität macht ihn zu einem wertvollen Begleiter in Zeiten, in denen emotionale Klarheit gefragt ist.

Nicht zuletzt wirkt der Aquamarin auf das Halschakra, indem er die Atmung befreit, den Kehlkopf stärkt und die Ausdrucksfähigkeit unterstützt. Er hilft, innere Wahrheiten klarer zu kommunizieren und sorgt für eine ruhige, authentische Stimme – nach außen wie nach innen.

Nebenchakren:  ChakraStirnchakra, ChakraHalschakra, ChakraHerzchakra, ChakraSakralchakra

Das Wort Chakra ist Sanskrit und bedeutet wörtlich übersetzt soviel wie Rad, wird gelegentlich aber auch mit Kreis oder Lotosblüte übersetzt. Grundlegend handelt es sich bei Chakren um Energiezentren welche die innere mit der äußeren Welt verbinden. Die klassischen sieben Hauptchakren befinden sich bei allen Lebewesen entlang der Wirbelsäule.

Elemente

Elementverteilung
0 %
Erde
20 %
Wasser
60 %
Luft
20 %
Feuer
− −
Ladungnachtladend

Wie bei allen Steinen übt das Element Feuer einen spirituellen, das Element Luft einen psychologischen, das Element Wasser einen mentalen und das Element Erde einen physischen Einfluss in Wechselwirkung mit dem Makrokosmos auf uns aus.

Element

Feuer: Aquamarin enthält keinen Feueranteil, was ihn zu einem ausgesprochen ruhigen und ausgleichenden Begleiter macht. Er wirkt nicht antreibend oder aktivierend, sondern unterstützt darin, Spannungen zu lösen, sich von innerem Druck zu befreien und das eigene Tempo zu finden. Seine Kraft liegt im Rückzug aus Überforderung und dem Vertrauen in natürliche Rhythmen – ohne Eile, aber mit Klarheit.

Element

Luft: Mit einem soliden Luftanteil fördert Aquamarin klares Denken, geistige Übersicht und die Fähigkeit, innere Prozesse rational zu durchdringen. Er hilft dabei, schwierige Situationen mit Ruhe und Weitblick zu betrachten und das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. So entsteht ein ruhiger, stabiler Blick auf sich selbst und auf äußere Anforderungen. Seine luftige Qualität unterstützt besonders Menschen, die zu Nervosität oder Reizüberflutung neigen, durch mentale Ordnung und Klarheit.

Element

Wasser: Der hohe Wassergehalt macht den Aquamarin zu einem starken Stein für emotionale Reinigung und innere Harmonie. Er unterstützt, tieferliegende Gefühle ins Fließen zu bringen und sich von inneren Blockaden, Ängsten oder Verspannungen zu befreien. Besonders auf das Nervensystem, die Atemwege und die Augen wirkt er beruhigend und klärend. Durch seine Verbindung zum Wasser hilft er, emotional durchzuatmen und den eigenen Gefühlen Raum und Ausdruck zu geben – sanft, aber nachhaltig.

Element

Erde: Durch seinen gleich hohen Erdanteil wirkt Aquamarin stabilisierend und ausgleichend auf den Körper. Er reguliert auf körperlicher Ebene besonders den Hormonhaushalt, den Stoffwechsel und die Atemwege. Verspannungen – sowohl körperlich als auch seelisch – können sich unter seinem Einfluss lösen, und eine tiefergehende Ruhe stellt sich ein. Seine erdende Wirkung zeigt sich insbesondere in Momenten emotionaler Instabilität, in denen er hilft, auf den Boden der eigenen Mitte zurückzufinden.

Entstehung & Vorkommen

Aquamarin ist die blaue bis blaugrüne Varietät des Minerals Beryll (Be₃Al₂Si₆O₁₈) und kristallisiert im hexagonalen Kristallsystem. Die Bildung erfolgt primär in granitischen Pegmatiten, in denen Beryllium unter spätmagmatischen bis hydrothermalen Bedingungen kristallisiert[1]. Diese Pegmatite entstehen aus Restschmelzen granitischer Plutone, wobei Aquamarin bevorzugt in deren zentralen oder randlichen Gängen auftritt, oft zusammen mit Quarz, Muskovit und Feldspat. Im Masino-Bregaglia-Massiv der Zentralalpen treten Aquamarine in spät intrudierten Pegmatiten auf, die in einem tonalitisch-granodioritischen Pluton liegen[2].

Brasilianische Aquamarine aus Minas Gerais, speziell aus den Regionen Governador Valadares und Araçuaí, zeigen große Variabilität in chemischer Zusammensetzung und Wassergehalt in den Kanälen, was sich direkt auf Farbe und Dichte auswirkt[1]. Aquamarin aus Pakistan stammt überwiegend aus hoch gelegenen Pegmatiten in der Shigar-Region, wo die Kristalle in Form von gut ausgebildeten Prismen innerhalb von Muskovit-Schichten auftreten[3]. Weitere natürliche Vorkommen befinden sich in Kanada (Zealand Station, New Brunswick), wo Aquamarin in Greisen und Quarzadern innerhalb von metamorph überprägtem Granodiorit vorkommt[4], sowie in Arizona (Sierrita Mountains), wo Aquamarin aus quarzreichen Pegmatiten in Graniten geborgen wird[5]. In Kenia ist Aquamarin im Meru-Gebiet Teil der Mozambique-Gürtel-Struktur und wird aus grobkörnigen, teilweise metasomatisch umgewandelten Pegmatiten gewonnen[6].

Aussehen & Eigenschaften

Aquamarin erscheint meist als langprismatischer Kristall mit glasartigem Glanz und typischem hexagonalem Querschnitt. Die Härte beträgt 7,5 bis 8 auf der Mohs-Skala, die Dichte liegt bei ca. 2,68–2,74 g/cm³, der Brechungsindex bei nₒ ≈ 1,580–1,590 und nₑ ≈ 1,572–1,579, mit einer Birefringenz von etwa 0,008[2]. Typisch ist ein ausgeprägter Pleochroismus zwischen farblosem bis grünlichem und intensiv blauem Ton[2],[4].

Die Farbe entsteht hauptsächlich durch Eisenionen: Fe²⁺ ist verantwortlich für bläuliche Farbtöne, Fe³⁺ für grünliche Nuancen[1]. UV-Vis-Spektren zeigen klare Absorptionsbanden bei ~370 nm und 426 nm (Fe³⁺) sowie eine breite Bande bei ca. 820 nm (Fe²⁺). Eine schwächere Bande um 600 nm wird mit einem Intervallenzladungsübergang zwischen Fe²⁺ und Fe³⁺ in Verbindung gebracht[2]. In einigen seltenen Fällen, wie etwa im Meru-Gebiet (Kenia), tritt Chatoyanz (Katzenaugeneffekt) auf, verursacht durch parallele, vermutlich fluidgefüllte Röhrchen oder Plättchen entlang der c-Achse[6].

Flüssigkeitseinschlüsse mit zwei oder drei Phasen, Heileinschlüsse und Wachstumslinien sind verbreitet und liefern wichtige Anhaltspunkte zur Unterscheidung von synthetischem oder behandeltem Material[1],[2].

Structure
Formel Be₃Al₂[Si₆O₁₈] + (Fe²⁺ und Fe³⁺)
Mineralklasse 9
Kristallsystem hexagonal
Mohshärte 7.5 - 8.0
Dichte 2.68 - 2.74
Spaltbarkeit schwach, basal
Bruch uneben, muschelig
Strichfarbe weiß
Farbe/Glanz Glasglanz

Manipulation & Imitation

Zur Farbverbesserung wird Aquamarin häufig wärmebehandelt. Durch Erhitzen auf 400–500 °C in oxidierender Atmosphäre wird Fe³⁺ reduziert, wodurch die grünliche Komponente entfernt und ein intensiveres Blau erzielt wird[1],[2]. Diese Veränderung ist weitgehend stabil, bewirkt jedoch eine Umverteilung der absorbierenden Zentren, was sich in spektralen Veränderungen zeigt. Fe³⁺-assoziierte UV-Vis-Banden verschwinden, während Fe²⁺-Signale dominieren[2].

Infrarotspektroskopie kann zwischen natürlichen und behandelten Aquamarinen differenzieren. Typ-I- und Typ-II-Wasser zeigt charakteristische Absorptionsbanden im Bereich 3699, 3660 und 3597 cm⁻¹. Wärmebehandlungen können diese Banden verändern oder abschwächen[2], [3]. Weitere Indizien liefern morphologische Merkmale wie homogenisierte Farbverteilungen oder verschwundene Zonierungen. Synthetische oder polymergefüllte Aquamarine (z. B. aus China) lassen sich durch FTIR und Raman-Spektroskopie identifizieren[3].

Literaturverzeichnis

    Literaturverzeichnis

    Geschichte

    Etymologie

    • [1] Liddell, Henry George; Scott, Robert (1940): A Greek-English Lexicon. Oxford: Clarendon Press, s.v. aqua, marina
    • [2] Bauer, Max (1896): Edelsteinkunde. Leipzig: Chr. Herm. Tauchnitz, S. 202–204
    • [3] Belleau, Rémy (1576): Les Amours et Nouveaux Eschanges des Pierres Précieuses: Vertus & Propriétés d’icelles. Paris: Mamert Patisson

    Mineralogie

    • [1] Viana, R. R.; Jordt-Evangelista, H.; da Costa, G. M.; Stern, W. B. (2002): Characterization of beryl (aquamarine variety) from pegmatites of Minas Gerais, Brazil. Phys Chem Minerals, 29, S. 668–679. DOI: 10.1007/s00269-002-0278-y
    • [2] Bocchio, R.; Adamo, I.; Caucia, F. (2009): Aquamarine from the Masino-Bregaglia Massif, Central Alps, Italy. Gems & Gemology, 45(3), S. 204–207.
    • [3] Hu, Z. et al. (2018): Aquamarine from Pakistan. Gems & Gemology, 54(1), S. 98–101.
    • [4] Beal, K.-L.; Lentz, D. R. (2010): Aquamarine beryl from Zealand Station, Canada – a mineralogical and stable isotope study. Canadian Journal of Earth Sciences, 47(3), S. 367–381. DOI: 10.1139/E10-002
    • [5] Muntyan, B. L. (2013): The Rediscovery of Long-Lost Aquamarine from The Sierrita Mountains, Arizona. Rocks & Minerals, 88(3), S. 222–230. DOI: 10.1080/00357529.2013.777608
    • [6] Laurs, B. M.; Renfro, N. D. (2017): Cat’s-eye Aquamarine from Meru, Kenya. Journal of Gemmology, 35(7), S. 572–574.